Unter dem Motto „Gesund leben im Alter – aktiv für die DVG
„Eine Gesellschaft ... die das Alter nicht erträgt ... wird an ihrem Egoismus zugrunde gehen.“ (Willy Brandt)
Unter dem Motto „Gesund leben im Alter – aktiv für die DVG“ nahmen die Seniorenvertreterinnen und Seniorenvertreter der DVG aktiv an dem Seminar teil.
Herr Prof. Rudolf Forcher, Vorsitzender des Vorstandes der Bundesseniorenvertretung der DVG, begrüßte die Teilnehmenden und übergab das Wort an Frau Patricia Braun, welche dann 2 Tage mit Ausführungen zur gesunden Ernährung und hauptsächlich auch mit gymnastischen Übungen via Internet das Seminar füllte. Punkte vom „Rad des Lebens, wie Gesundheit, Fitness, Freunde, Hobbies, Beruf, Sinnhaftigkeit, Abenteuer und Wachstum wurden erörtert. Die Seniorenvertreterinnen und Seniorenvertreter haben dann die Ableitungen speziell für die Seniorenarbeit für sich selbst vorgenommen. Ebenso die Ausführungen zur gesunden Ernährung.
Die Arbeit im Ehrenamt ist auch für Senioren eine wunderbare Möglichkeit, aktiv am sozialen Leben teilzunehmen. Einerseits werden Hilfe und Unterstützung in vielen Bereichen dringend benötigt, andererseits erfahren auch die Senioren bei der Ehrenamtsarbeit immer wieder Neues. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.
Herr Prof. Forcher unterrichtete im Laufe des Seminars auch über aktuelle Änderungen in den Bereichen der Gesetzlichen Krankenversicherung, der Gesetzlichen Rentenversicherung und der Sozialen Pflegeversicherung.
Weiterhin informiert Herr Prof. Forcher über die Erstellung des Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer „Stiftung Unabhängige Patientenberatung Deutschland“ (UPD ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts). Die Stiftung soll zum 1. Januar 2024 ihre Tätigkeit aufnehmen und wird aller zwei Jahre unabhängig und extern evaluiert.
Schwerpunkte waren ebenfalls u. a. die Versorgung von pflegebedürftigen Personen im ländlichen Raum, die Vereinbarkeit der Pflege von Angehörigen mit der beruflichen Tätigkeit, der Rechtsanspruch auf einen Pflegeplatz für die Tages- und Nachpflege und die Verhinderungspflege, Entgeltersatzleistungen für pflegende Angehörige steuerfinanziert, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Entlohnung für Pflegekräfte, Senkung des Pflegebeitrages, bessere Nutzung bzw. Einführung der Digitalisierung und Technisierung im Pflegebereich.
Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Alter ist unverzichtbar. Die ältere Generation darf durch die Digitalisierung nicht vom Leben abgehängt werde daher werden, flächendeckende Projekte im Umgang mit digitaler Technik und Medien werden dringend benötigt.
Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention ist die gleichberechtigte gesellschaftliche
Teilhabe von Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen ebenfalls ein
Menschenrecht und kein Akt der Fürsorge, auch nicht im Alter.
Die Bundesseniorenvertretung fordert u. a.:
• die Berücksichtigung der Empfehlungen der Altersberichte
• die Förderung gesellschaftlicher und kultureller Projekte für Senioren
• die Förderung von Projekten im Umgang mit digitalen Anwendungen für Ältere
• die vollständige Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention
Zum Abschluss der Veranstaltung gab Herr Prof. Forcher noch einen Ausblick auf zukünftig geplante Veranstaltungen. Im kommenden Jahr ist u. a. beispielsweise ein Seminar der Senioren gemeinsam mit der Jugendvertretung geplant.
Der Bundesseniorenkongress findet am 16./17. Oktober 2023 statt. Die DVG-Bundesseniorenvertretung wird mit 3 Delegierten vertreten sein. Herr Walter Jermbeck wurde in das Präsidium gewählt, Herr Prof. Forcher gehört dem Ältestenrat an.
Die Lebenserwartung der Menschen steigt Dank des Fortschritts von Wissenschaft und Medizin stetig an, damit eröffnen sich auch neue Chancen und Möglichkeiten, ältere Menschen gezielt in alle Prozesse einzubeziehen, nicht die Defizite in den Fokus zu stellen, die das Alter auch mit sich bringen, sondern ihre Erfahrungen und Stärken zu nutzen und daran anknüpfend weiterzuentwickeln. Damit einher geht auch, dass die ständig steigende Lebenserwartung und das längere Verbleiben im Arbeitsleben auch den Älteren Möglichkeiten eröffnet, weiterhin an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben, die Möglichkeiten zu nutzen, für sich selbst neue Aufgaben zu finden, neue soziale Kontakte zu knüpfen und bereits vorhandene zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Wie heißt es doch, „Nicht das Alter ist das Problem, sondern unsere Einstellung dazu!“ In diesem Sinne wünsche ich uns allen auch weiterhin viel Gesundheit, Lebensfreude und Neugier auf alles, was da noch so kommen mag!
Margit Liebsch