1. Oktober 2024

Forderungsfindung in Berlin

Die Regionalkonferenzen im dbb zur Forderungsfindung im TVöD sind in Berlin gestartet

    Wie viel lineare Erhöhung und sonstige Forderungen wird es geben?

    Liebe Mitglieder, liebe Kolleginnen und Kollegen,

    gestartet waren die Regionalkonferenzen in Düsseldorf, danach folgten Hamm, Fulda, Nürnberg, Mannheim und gestern starteten die Forderungsfindungen für Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg in Berlin: Viele Gewerkschaften hatten bereits vorher Themen eingesammelt, welche den Kolleginnen und Kollegen wichtig waren. Jedoch unterscheiden sich diese Forderungen je nach Arbeitsgebieten voneinander.

    Viele Gespräche haben gezeigt, dass hohe Anforderungen an die Arbeitgeber der Kommunen und des Bundes gestellt werden. Aktuell fehlen den Staat in Deutschland im öffentlichen Dienst weit über 570.000 Beschäftigte. Dies lässt sich natürlich auch nicht mit Geld bezahlen. Jedoch die viele Mehrarbeit, das Einarbeiten neuer Kolleginnen und Kollegen, das Erbringen von Schichtdiensten, Wechselschichten, Rufbereitschaften uvm. sollten dann wenigstens vernünftig und angemessen bezahlt werden.

    Auch wenn gerade wieder über eine geringere Inflation gesprochen wird dürfen wir nicht vergessen, was sich an Kosten im Laufe der Zeit aufsummiert hat. Wir alle merken dies an der Kasse, wenn es darum geht, die üblichen Lebensmittel zu bezahlen. Für mehr Geld erhalten alle weniger im Einkaufskorb.

    Die Aufgaben werden immer mehr und höherwertig, dann bitte auch ausgleichend das Gehalt.

    Der Staat als Arbeitgeber hat bereits den Anschluss in einigen Bereichen und damit den Wettbewerb um die besten Köpfe verloren, diese Schere sollte nicht noch größer werden.

    Moderne Arbeitszeitmodelle, die mehr Flexibilität ermöglichen, und eine spürbare lineare Entgelterhöhung – das sind Themen, über die unbedingt gesprochen werden muss.

    Für die Beamten gilt, auch Sie müssen in diesen Prozess mit einbezogen werden. Und auch an dieser Stelle sollte dringend aufgepasst werden, dass wir uns nicht gegenseitig ausspielen lassen. Eine Debatte, wer wann was bekommt, hilft niemand. Gemeinsam sollten wir für die Ziele eintreten.

    Wichtig wird es jedoch sein, wie viele ihren Interessen auch Taten folgen lassen werden und sich dafür auf der Straße einsetzen. Die Arbeitgeber werden genau hinschauen. Kleine Beteiligung, kleine Ergebnisse, große Beteiligung, bessere Ergebnisse. Und wie wir dies bereits im TV-L in 2023 festgestellt haben, die Arbeitgeberseite lässt sich die streikenden Beschäftigtenzahlen, damals zum TV-L über die Finanzministerien, genau zuarbeiten.

    Und eins sei einmal deutlich gesagt, ihr werdet das schon machen, wird nicht funktionieren und ist im Übrigen auch sehr unfair denen gegenüber, die Farbe zeigen.
    Schlechte Ergebnisse kommen von schlechter Beteiligungen an Protesten, Aktionen und vor allem an Streikmaßnahmen!

    Wenn die Arbeitgebenden weiterhin die Chance verpassen, den öffentlichen Dienst stabiler zu machen und ihr Personal dementsprechend zu bezahlen und auch fortzubilden, denn dafür bleibt immer weniger Zeit, werden diese bald noch weniger Personal haben, was es zu bezahlen gibt, die Krankenstände werden noch höher und die Überlastungen werden stetig weiter zunehmen. Denn besser bezahltes Personal bedeutet, mehr Personal, was Interesse an Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor zeigt.

    Alle Vorschläge und Diskussionspunkte der Mitglieder werden nun gesammelt und fließen dann in die Beratungen und die Beschlussfassung der dbb Bundestarifkommission ein.
    Diese Forderungen werden am 9. Oktober 2024 beschlossen. 

    Imre Bösze
    Vorsitzender