18. Juni 2023

Gedenken an den 17. Juni 1953

17. Juni 2023 in Plauen, Gedenkveranstaltung des JACC zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes, Kranzniederlegung und Enthüllung der Gedenktafel

    Kranzniederlegung und Enthüllung einer Gedenktafel an der Berufsakademie Plauen zum Gedenken an die Opfer des 17. Juni 1953

     

    Zum 17. Juni 2023 hatte der Johann Amos Comenius Club Sachsen (CDU) Herr Christian Hartmann Vorsitzender der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages geladen, um an die Opfer des 17. Juni 1953 zu gedenken.

     

    Neben vielen geladenen Gästen waren auch der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretzschmer, Thomas Kreuzer (Vorsitzender der Bayrischen CSU-Fraktion im Bayrischen Landtag) sowie Frank Kupfer (Staatsminister a.D.) und Prof. Dr. Mario Voigt (Vorsitzender der CDU-Fraktion des Thüringer Landtages). Und natürlich war auch die DVG-Sachsen geladen und vor Ort dabei.

     

    Anlässlich des Volksaufstands am 17. Juni 1953 in der DDR hat der sächsische Ministerpräsident dann am Samstag in Plauen eine Gedenktafel zusammen mit dem Bürgermeister der Stadt Plauen Steffen Zenner enthüllt.

     

    Besonders gedenke man denen, die für ihr Freiheitsstreben mit Misshandlung und Gefängnis bestraft wurden oder sogar ihr Leben verloren haben. Nach der extrem gewalttätigen blutigen Niederschlagung dieses Volksaufstandes war die Sehnsucht nach der Freiheit und dem Versammlungsrecht sowie der Meinungsfreiheit geblieben. Dies wurde nun schließlich im Herbst 1989 in der Friedlichen Revolution dank der Menschen in der ehemaligen DDR erfolgreich erkämpft worden, sagte Michael Kretschmer.

     

    Der 17. Juni ist ein wichtiger Tag, an dem wir an alle mutigen Männer und Frauen erinnern, die in den Jahrzehnten der kommunistischen Diktatur die Fackel der Freiheit immer wieder neu entzündeten. Dies taten sie trotz dessen das sie wussten, wie sie danach verfolgt wurden und was dies für Ihre Familien bedeutete.

     

    Es sei sehr wichtig, die Freiheit und Demokratie zu bewahren und den Bürgern nicht mit Verboten und Vorgaben entgegenzutreten.

     

    Neben der folgenden Podiumsdiskussion zum Thema „Von der Sehnsucht nach und dem Bewahren von Freiheit 1953 1989 2023“ konnten auch Bürger der Stadt und des Umkreis an die CDU Fragen richten. Eine dieser fragen bezog sich auf die Entbürokratisierung und deren Beginn. Es wurde klar dargelegt, dass im Freistaat Sachsen immer noch die Bürokratie den Fortschrift und die Wirtschaft erheblich ausbremst und es wurde die Frage gestellt, wann endlich damit begonnen wird, diese Hürden abzubauen. Gerade bei Fachkräften, die im Handwerk zur Verfügung stünden, aber eben wegen der Bürokratie nicht starten können, sei dies zwingend notwendig.

     

    Vor Ort lernte ich dann noch einen Zeitzeugen kennen, der Aufgrund der Repressalien der Staatssicherheit 20 Monate im Gefängnis verbüßen musste, weil er sich offen gegen das Regime äußerte. Eigentlich sollte er für 4 Jahre ins Gefängnis, doch er verteidigte sich selbst und es gelang ihm dadurch, den einzigen Zeugen als nicht Beweislastkräftig aus der Verhandlung herauszunehmen und dadurch verringerte sich die Anklage und somit das Strafmaß.

     

    Wir unterhielten uns eine Weile über die Arbeit an verschiedenen Orten der Stasi und mussten feststellen, dass die Stasi-Akten von uns nicht mehr existierten, also entweder in der Staatssicherheit vernichtet oder eben noch nicht aufgearbeitet wurden.

     

    Wichtig als Ergebnis war jedoch, dass die Freiheit, sowohl Rede- Versammlungs- als auch Pressefreiheit ein wertvolles Gut sind, was es immer wieder neu gilt zu verteidigen. Gerade hier ist eine neutrale und unabhängige Pressearbeit sehr wichtig. Daher ist es sehr wichtig, dass die Journalistinnen und Journalisten ihrer Aufgabe wieder mehr nachkommen und nicht politisch orientiert agieren, so wie dies aktuell der Fall teilweise ist und gerade auf Bundesebene geschieht. So zumindest unserer beider Meinung. Noch ichtiger ist es jedoch, sich auch offen gegenüber der Politik zu Wort zu melden, auch wenn es einmal unangenehme Fragen zu stellen gibt und damit gerechnet werden muss, dass sich dies auch nachteilig auf einen selbst auswirken kann.

    Daher ist eine offene Kommunikation und Diskussion immer der erste Schritt zu Veränderungen.

     

    Imre Bösze