Die Entwicklung bleibt nicht stehen
Der SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen hatte zum Zukunftskongress in Dresden geladen. Neben vielen Vertreter:innen von unterschiedlichen Gewerkschaften waren viele Gäste aus Bildung, Verwaltung, Wissenschaft und Politik vertreten. So waren die Referenten sind Prof. Dr. Samia Härtling (Prorektorin für Lehre und Forschung, Leitung Sächsisches Institut für VerwaltungsInnovation Meißen SIVIM, Professur für Psychologie), Prof. Thomas Popp (Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Mitglied der Sächsischen Staatsregierung, Beauftragter für Informationstechnologie (CIO) des Freistaates Sachsen) und Sven Gábor Jánszky (Zukunftsforscher, Unternehmer, Investor) in Dresden dabei und berichteten über aktuelle Entwicklungen.
Zu den Themenbereichen des Kongresses gehörten unter anderem „die Verwaltung der Zukunft, was erwartet die Menschen, was erwartet die Verwaltung im öffentlichen Bereich?“, Wie wird Sachsen in 2030 aussehen, was erwartet die Kolleg:innen in der öffentliche Verwaltung in der Zukunft und war erwartet die Bürger?"
Eines ist auf jeden Fall klar, die Zukunft bleibt nicht stehen, nur weil es in Deutschland versäumt wurde, den Anschluss zu behalten. Der Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky zeigte uns mit seinen Anregungen zur Zukunft einen interessanten Denkanschub in Richtung "einfach abwarten oder selbst gestalten?“ Wie stellen wir uns für die nächsten 10 Jahre auf, wo steht Sachsen, wo steht Deutschland in der internationalen Entwicklung. Eines ist klar, wir hängen bereits jetzt der Entwicklung stark hinterher. Bis etwa 2030-35 wird die Ära der Vollbeschäftigung mit 2-5 Mio fehlenden Arbeitskräften an der Tagesordnung sein.
Dem wird sich der Arbeitsmarkt anpassen müssen, auch und vor allem der öffentliche Dienst!
Auch die Gewerkschaften müssen sich diesem Prozess anpassen und werden sich definitiv verändern. Hier bedarf es ebenfalls neuem Denken und einer solidarische Gemeinschaft, denn allein kann eine Gewerkschaft weniger ausrichten, dies geht nur gemeinsam.
Es fehlt derzeit nicht nur tatsächlich an Arbeitskräften, es fehlt an funktionierenden Prozessen, an Digitalisierung und an dem Willen, wieder ein marktorientierter Staat zu werden, anstatt den Teil der Bevölkerung, welcher den Staat zusammenhält, mit direkten oder indirekten Steuern auszupressen, anstatt neue Wege zu gehen und diese auch sinnvoll zu fördern sowie zu unterstützen.
Prof. Popp, Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Mitglied der Sächsischen Staatsregierung, Beauftragter für Informationstechnologie (CIO) des Freistaates Sachsen zeigte in seiner Rede auf, welche Wege wir beschreiten müssen um an unsere Ziele zu kommen. "Der Freistaat Sachsen verdient eine leistungsfähige Verwaltung, die Recht und Ordnung garantiert, Wohlstand und gesellschaftliche Entwicklung ermöglicht. Nur mit kompetenten, gut ausgebildeten und engagierten Kolleg:innen in der Verwaltung können wir mehr erreichen, dazu benötigen wir Modernisierung- und Digitalkompetenz auf allen Hierarchieebenen."
Frau Prof. Dr. Samia Härtling, Prorektorin für Lehre und Forschung, Leitung Sächsisches Institut für VerwaltungsInnovation Meißen SIVIM regt ebenfalls an, dass die Prozesse bereits in der Ausbildung attraktiv und leistungsfähig sein müssen, Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen erwarten zuverlässige und kompetente Mitarbeitende und gut verständliche sowie zunehmend digitale Verwaltungsvorgänge. Deshalb ist bereits heute jedes neue Projekt, welches Veränderungen mit sich bringt, wenn es zukunftsorientiert gestaltet ist, eine Investition in die Verwaltung der Zukunft und schlussendlich auch eine Investition in die Zukunft aller Bürger:innen des Freistaat Sachsen und Deutschlands.
Eins wurde uns bewusst, das Wirtschaftswachstum der stärksten Industrieländer wird nicht still stehen, nur weil Deutschland den Anschluss verpasst hat, die Entwicklung geht weiter und zwar mit großen Schritten. KI, Quantencomputer und viele neue Themen werden uns überholen oder haben es bereits getan. Mehr duale Bildung, mehr Innovation und vor allem ein mehr an Staatlicher Ausrichtung in diese Richtung werden unsere Zukunft bestimmen oder eben auch nicht.