15. November 2019

Erfolgreiche Veranstaltung für Frauen

Frauenherzen schlagen doch anders!

Frauen heute leben viel zu oft auf der Dauer-Überholspur, der Alltag mit Arbeit, Familie und Freizeit muss gemeistert werden. Alles unter einen Hut zu bekommen, ist oft schwer, Kinderbetreuung und Pflege Angehöriger – irgendwann ist der Akku leer, der Körper zeigt Alarmstufe „Rot“ an. FRAU bleibt auf der Strecke, nichts geht mehr. Der Körper sendet aber bereits im Vorfeld Signale, die man aber auch erkennen und unbedingt erst nehmen muss. Aber was ist zu beachten, wenn der Krankheitsfall eingetreten ist? Fragen über Fragen!

Wir haben uns Antworten geholt

 

Am 24. Oktober 2019 haben wir, der Vorstand der SBB Frauen, zu einer Informationsveranstaltung in das Herzzentrum Dresden eingeladen. Frau Oberärztin Juliane Fischer hat uns mit einem interessanten zweistündigen Vortrag Einblicke in diese Materie gewährt und Antworten auf viele Fragen rund um die Herzgesundheit von Frauen gegeben.

Ja, es ist in der Tat so, Frauenherzen schlagen anders – Männerherzen auch! Geschlechterunterschiede in der Medizin wurden lange vernachlässigt, nicht thematisiert. Der Herzinfarkt ist heute bei Frauen die Todesursache Nummer eins.

Hätten Sie es gewusst – ja nach Größe pumpt das Herz ca. 4 bis 6 Liter Blut am Tag durch den Körper und schlägt ca. 100.000 Mal. Das Herz einer Frau schlägt rund 10 Schläge mehr pro Minute, als das der Männer. Ein Herzinfarkt bei Frauen kündigt sich auch anders an, oft untypisch und schon Wochen vorher. Symptome sind hier u. a. Schmerzen am ganzen Körper, Schweißausbrüche, Erschöpfung, Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Herzrasen, Schlaflosigkeit, Erbrechen u. a. Besonders gefährdet sind Frauen ab 40 Jahren, da der Östrogenspiegel sinkt, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes und Rauchen verstärken das Risiko noch zusätzlich.

Auch die Wirkung von Arzneimitteln ist bei Frauen anders als bei Männern. Frauenherzen sind auch kleiner als die der Männer. In Deutschland sind ca. 6 Prozent der Frauen und 9 Prozent aller Männer herzkrank. Im Durchschnitt werden Frauen rund 10 Jahre älter, als Männer, wenn sie einen Infarkt erlitten haben. Auch das sogenannte „Broken-Heart-Syndrom“ verbunden mit Depressionen tritt bei Frauen wesentlich öfter auf, als bei Männern. Zur Verbesserung der persönlichen Befindlichkeit treiben Männer lieber Sport, während Frauen dann eher ihre Ernährung umstellen.

Ja – die Unterschiede sind tatsächlich real, also gilt es, diese zu erkennen und entsprechend zu handeln. Hier gibt es noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten, schließlich geht es MANN erst gut, wenn es auch FRAU gut geht – und das wirkt sich schließlich auch positiv auf die ganze Familie aus.

Also liebe Frauen: bleibt herzgesund!

 

Margit Liebsch
Frauenvertreterin DVG Sachsen